6 Übungen, die deine Kreativität so richtig in Schwung bringen

Kreative Genies wie Galileo Galilei, Vincent van Gogh, Albert Einstein und viele andere mehr hatten bahnbrechende Einfälle, die bis in unsere heutige Zeit nachwirken. Was aber zeichnet solche kreativen Überflieger aus? Warum kamen gerade sie auf diese einzigartige Ideen? In diesem Artikel erkläre ich dir, was du von den kreativen Genies von damals heute noch lernen kannst. Und ich zeige dir, mit welchen simplen Übungen du dein eigenes kreatives Genie in dir erweckst.

Hast du dich jemals gefragt, woher die kreativen Genies unserer Zeitgeschichte ihre bahnbrechenden Einfälle hergenommen haben? Was hatten Leonardo Da Vinci, Galileo Galilei, Vincent van Gogh und Marie Curie gemeinsam, dass wir sie zu den kreativsten Köpfen der Menschheit zählen? Die überraschende Antwort ist: erstaunlich wenig! 

Galileo Galilei galt als besonders ungeduldig und wies narzisstische Züge auf. Vincent van Gogh war unter seinen Malerkollegen als streitlustig bekannt. Für Albert Einstein ging es vordergründig immer um seine Arbeit und seine Projekte. Das hielt ihn jedoch nicht davon ab, sich mit seinen zahlreichen Affären auch als Casanova zu inszenieren. Marie Curie hingegen war nicht nur zweifache Nobelpreisgewinnerin sondern auch eine hingebungsvollen Ehefrau und aufopfernde Mutter.

Die 6 Übungen im Überblick

1. 10 Fragen

2. 7 Tage, 7 Ideen

3. Die schlechtesten Ideen zuerst

4. Long List

5. So ungewöhnlich wie möglich

6. Assoziationskette

Auch in Untersuchungen von kreativen Köpfen der Gegenwart zeigt sich, dass Kreativität viel weniger eine Frage der Charaktereigenschaften ist, vielmehr ist es ein sehr komplex Konstrukt von unterschiedlich Ursachen. Eine Sache aber haben nahezu alle kreativen Genies miteinander gemeinsam: es ist ihre enorm hohe Produktivität und damit die bemerkenswerte Anzahl an Werken und Erfindungen, die sie zustanden bringen. Alleine durch ihre unaufhörlich Arbeit an immer neuen Ideen kamen sie letzlich am Ende zu den alles entscheidenden Durchbrüchen.

Kreative Höchstleistung müssen wir uns erst erarbeiten

Kreativ zu sein ist kein einmaliger Zustand, der in einem Heureka-Moment vom Himmel gefallen kommt. Wenn wir Kreativ sein wollen, müssen wir uns das zunächst erarbeiten. Keine Sorge, es ist nicht notwendig, dass du es dabei wie van Gogh auf 2.000 Gemälde und Zeichnungen bringst oder über 300 wissenschaftliche Arbeiten veröffentlichen wie Einstein. 

Zwei Dinge sind dennoch entscheidend für deinen ganz persönlichen Heureka-Moment: Du brauchst einen erprobten systematischen Prozess, der dich dort hinführt (siehe meine Artikel zu Creative Thinking). Und du solltest durch ständiges Üben deinen eigenen Verstand als deinen wichtigsten kreativen Muskel so auf trapp bringen, dass du deine kreativen Höchstleistungen immer dann abrufen kannst, wenn du sie wirklich brauchst.

Lass dich in eine kreative Stimmung „hineinfließen“

In unserem täglichen Leben können wir nicht immer so fokussiert arbeiten, wie van Gogh oder Curie. Das sollte uns aber nicht davon abhalten, unseren Verstand über das hinauszubringen, was er bisher schon an kreativer Leistung vollbringen kann. Regelmäßiges Üben ist die Zauberformel, die uns dabei hilft. Alles was du dafür tun musst, ist dich bewusst in eine kreative Stimmung “hineinfließen” zu lassen und diese Momente für deine besten Einfälle zu nutzen. 

Klingt merkwürdig? Keine Sorge, du wirst schon in sehr kurzer Zeit erste Erfolge erzielen und dich deinem kreativen Flow hingeben können. Hierfür habe ich dir eine Reihe von kleine und größeren Aufgaben zusammen gestellt, die du leicht in deinen Alltag einbauen kannst. Ob unsere kreativen Genies von damals eine dieser Übungen auch für sich angewendet haben, ist nicht überliefert. Ich kann dir aber aus eigener Erfahrung versichern, sie machen dennoch richtig viel Spaß!

1. 10 Fragen

Wenn du mit einem Problem konfrontiert bist, versuche es zunächst besser zu verstehen, bevor du über Lösungen nachdenkst. Dabei wird es dir helfen, möglichst viele verschieden Perspektive auf das Problem einzunehmen. Das öffnet deinen Blick für Zusammenhänge, die du vorher noch nicht erkannt hast.

So gehst du vor

Schreibe zehn möglichst verschiedene Formulierungen deines Problems auf. Mache das so schnell wie möglich und lege keine Pause zwischen den einzelnen Formulierungen ein. So bringst du dein Unterbewusstsein dazu, überraschende Ideen zu entwickeln. Im kreativen Denken gibt es keine richtigen Antworten oder richtige Lösungen, vielmehr gibt es eine Fülle an neuen Kombinationen von Ideen.

There are two common mistakes that people make when they decide they need to be more creative: Thinking that you only need to be creative occasionally and hoping there’s only one great idea out there.

Keith Sawyer

2. 7 Tage, 7 Ideen

In dieser Übung bringst du deinen Verstand dazu, immer noch einen entscheidenen Schritt weiter zu gehen. Es geht dabei ausschließlich um die Quantität der Einfälle, nicht um deren Qualität. Jede noch so absurde Idee ist erwünscht.

So gehst du vor

Suche dir ein möglichst konkretes Problem, für das du eine Lösung finden möchtest. Schreibe hierzu die sieben ersten Ideen auf, die dir in den Sinn kommen. Am zweiten Tag nimmst du deinen Zettel erneut hervor und schreibst sieben weitere Idee zu den ersten Einträgen. Dies wiederholst du sieben Tage lang.

3. Die schlechtesten Ideen zuerst

So unglaublich es klingen mag, tatsächlich sind es häufig unsere schlechten Ideen, die uns zu völlig neuen Kombinationen führen. Genau darum geht es in dieser Übung.

So gehst du vor

Starte auch hier wieder mit einem Problem. Schreibe die absolut schlechtesten Ideen auf, die dir dazu einfallen. Im nächsten Schritt versuchst du, potenziell gute Ansätze aus deinen schlechten Ideen zu identifizieren. Mit diesen frischen Impulsen startest eine neue Ideenrunde. Guten Ideen sind diesmal ausdrücklich erwünscht.

4. Long List

Diese Übung ist simple aber höchst wirkungsvoll. Habe immer eine Liste von Probleme bei dir und übe an ihnen wahlweise die Aufgaben 1-3. Jeden Tag solltest du dir dafür mindestens 15 Minuten Zeit nehmen.

5. So ungewöhnlich wie möglich

Auch in dieser Übung geht es darum, deine Fähigkeit für divergentes Denken zu trainieren. Mit divergente Informationen bringen wir unseren Verstand dazu, Dinge zu sehen, die er so und in diesem Zusammenhang noch nie gesehen hat.

So gehst du vor

Such dir einen Gegenstand aus deiner Umgebung aus. Nimm ihn in die Hand und schau ihn dir intensiv an. Schreibe nun fünf Minuten lang auf, was für ungewöhnliche Dinge du mit diesem Gegenstand machen kannst. Versuche so viele Einfälle wie möglich zu finden. Je ungewöhnlicher diese Einfälle sind, desto besser.

6. Assoziationskette

Alle neuen Ideen bestehen im Wesentlichen darin, dass man zwei bereits vorhandene Dinge auf eine Art und Weise kombiniert, wie es noch niemand zuvor gemacht hat. Je stärker sich die beiden Sachen voneinander unterscheiden, desto einfallsreicher ist diese Idee zumeist. In dieser Übung trainieren wir genau solche Fähigkeiten.

So gehst du vor

Erstelle eine Liste von mindestens zehn Wörtern, die in keinem Zusammenhang miteinander stehen. Je inhaltlich weiter die Wörter voneinander entfernt sind, desto besser. Kombinieren nun diese Wörter in sinnvollen Sätzen. Jeder neue Satz muss dabei mit dem nächsten Wort in deiner Liste enden..

Ein letzter Tipp

Alle diese Übungen funktionieren besonders gut mit echten Problemen aus deinem eigenen Leben. Probiere sie dennoch auch mit ausgedachten Fragen und erfundenen Problemen aus. Du wirst einen erstaunlichen Unterschied feststellen. Auch ein Marathonläufer läuft nicht jeden Tag aufs Neue einen ganzen Marathon und ein Sprinter trainiert nicht ausschließlich nur auf der 100 Meter Bahn.

Photo Credits: Photo by SHaHraM Anhari  on Unsplash

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Dennis Grönger

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Meine Name ist Dennis Grönger. Ich bin Innovationsentwickler, Produktmanager und zertifizierter Design Thinking Master mit einem Leidenschaft für komplexe Projekte. In den über 25 Jahren meiner Karriere habe ich für und mit den unterschiedlichsten Unternehmen gearbeitet – von großen internationalen Konzernen bis zu agilen Start-ups.
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