Creative Thinking leicht gemacht: 5 bewährte Methoden für deine besten Ideen
Creative Thinking ist doch nur etwas für Künstler? Falsch! Mit Creative Thinking löst du Probleme, hast unkonventionelle Ideen und nimmst neue Perspektiven ein. Menschen, die „Outside the box“ denken, treten neuen Herausforderungen offen und unvoreingenommen gegenüber. 5 einfache Schritte zeigen dir, wie du davon persönlich profitieren kannst.
Wenn über Creative Thinking gesprochen wird glauben viel von uns sofort, dass hat etwas mit Künstlern und anderen kreativen Genies zu tun. Häufig lassen wir uns von solchen Vorstellungen einschüchtern. Nur die wenigsten Menschen halten sich selbst für kreativ oder gar künstlerisch.
Creative Thinking ist aber nicht auf Kunstwerke und ihre Künstler beschränkt. Creative Thinking ist eine Methodik, die jeder erlernen und die man stetig verbessern kann. Creative Thinking hilft uns, neue und manchmal unkonventionelle Perspektiven einzunehmen. Mit ihr lassen sich Probleme häufig viel leichter lösen und neue Ideen viel schneller finden.
Die 5 Methoden im Überblick
1. Komm raus aus der Box
2. Geh nicht wieder zurück in die Box
3. Halt an deinen Ideen fest
4. Such jeden Tag nach neuen Irritationen
5. Lass Fehler zu
In diesem Artikel zeige ich in 5 einfachen Schritten, wie das geht und wie du deine eigene Art findest, konventionelles Denken völlig aus deinem Kopf zu verbannen.
Mit Creative Thinking Probleme auf unkonventionelle Weise lösen
„Kreatives Denken“ ist die Fähigkeit, etwas auf eine neue Art und Weise zu betrachten. Diese Fähigkeit ist in uns allen verborgen und wir alle besitzen ein nahezu unbegrenztes kreatives Potenzial. Es wartet nur darauf, endlich zu Einsatz zum kommen. „Creative Thinking“ ist ein systematische Prozess, der dieses kreative Potential nutzt, um gezielt nach Lösungen und neuen Ideen zu suchen. Richtig angewendet kommen dabei Dinge zu Tage, an die noch nie jemand zuvor auf so eine besondere Art und Weise gedacht hat. “Thinking outside the box” ist der mit Abstand wichtigsten Schritte in dem Gesamtprozess. Hier entstehen die besten und unkonventionellsten Einfälle, die am Ende das entscheidende Puzzleteil für die beste aller Lösungen seien können.
1 Komm raus aus der Box
“Thinking outside the box” ist leicht gesagt, aber schwer umzusetzen. Um zu verstehen, wie das gelingen kann, müssen wir zunächst klären, was denn diese “Box” eigentlich ist und warum sie uns das kreative Denken so schwer macht.
Jeder von uns hat eine ganz individuelle “Box”. Sie setzt sich zusammen aus unseren eigenen Erfahrungen und dem, was wir von Anderen gelernt haben. In ihr sind alle bereits bekannten Konzepte, Vorstellungen, Erwartungen und Traditionen enthalten, die uns in einem besonderen Gebiet als Experten ausmachen. Zudem st die Box voll Erfolgen und Misserfolgen, die sich in der Vergangenheit angesammelt haben. All das bildet zusammen die Grenzen unserer eigenen Vorstellungskraft. Diese Grenzen sind quasi die “Box” selbst. Alles, was innerhalb der Grenzen unsere eigenen Box liegt, wird auch als konvergente Informationen bezeichnet.
Divergente Information als neue Zutat für unseren Verstand
Um unsere eigenen Grenzen zu überwinden, brauchen wir neue Nahrung für unseren Verstand, gewissermaßen eine neue Zutat. Wir brauchen divergente Informationen, denn von allem anderen haben wir bereits reichlich genug in unserer Box. Hier sind einige wichtige Beispiele, was so etwas sein könnte:
- etwas Falsches
- etwas Absurdes
- etwas Irrelevantes
- etwas, dass unsere Gedanken weit vom eigentlichen Ziel wegbringt
Mit divergente Informationen bringen wir unseren Verstand dazu, Dinge zu sehen, die er so und in diesem Zusammenhang noch nie gesehen hat.
2 Geh nicht wieder zurück in die Box
In den Grenzen der eigene Box lebt es sich gut und sicher. Hier ist alles enthalten, was uns eine klare Richtung aufweist. Kein Wunder, dass wir immer wieder dorthin zurück wollen. Dieser Versuchung musst du jedoch widerstehen und dabei bei hilft dir etwas, was Giovanni Corazza, Gründer des Marconi Instituts für Krativität, als Long Thinking bezeichnet.
Als Experten in unserem Gebiet sind wir es gewohnt, uns zu fokussieren. Wir kommen in dem was wir denken und sagen auf den Punkt. Wissenschaftler beschreiben dies auch als “Brilliant Thinking”, “Deep Thinking” oder “Fast Thinking”. Kreativität braucht jedoch ein anderes Vorgehen.
Suche nach Alternativen, nicht nach Lösungen
Wenn wir Musik hören, dann urteilen wir nicht anhand einer einzelnen Note, ob uns ein Song gefällt. Wir sagen nicht: “Ich habe bereits zwölf schöne Töne in dem Stück gehört. Wenn ich noch einen weiteren tollen Ton höre, dann gebe ich dem ganzen Stück einen Like.” Musik wird nicht durch die Summe einzelner Noten sondern durch die Kombination aller Noten ihr zu einem Hörgenus. Long Thinking setzt genau an dieser Erkenntnis an.
Im kreativen Denken gibt es keine richtigen Antworten oder richtige Lösungen, vielmehr gibt es eine Fülle an neuen Kombinationen von Ideen. Als Long Thinking bezeichnet man dabei die stetige Suche nach immer neuen Kombinationen. Long Thinking geht von der Vorstellung aus, dass Ideen nicht so etwas wie eine endliche Anzahl von Einfällen sind, die man erreichen muss. Jede neue Kombination hat einen Wert an sich.
To think out of the box is easy to say but actually very hard to do. You can’t just do it like breathing or singing, you need to practice it. You need to know how to get out of the box
Giovanni Corazza
3 Halt an deinen Ideen fest
Es gibt viele Erklärungen warum wir Ideen, die uns einmal richtig erschienen, wieder über Bord werfen. So individuell die Gründe auch sein mögen, In den meisten Fällen ist es vor allem aber unsere eigene Einstellung und unser fehlender Mut unkonventionellen Ideen gegenüber, die uns Zweifel lassen. Wir glauben, wenn unsere Idee wirklich gut wäre, dann hätte sie sicherlich jemand Anderes vor uns schon längst in die Tat umgesetzt. Oder wir glauben wir wären nicht die richtige Person für solche einen ausgezeichneten Einfall.
Mit einer objektiven Analyse überwindest du auch die größten Selbstzweifel
Derartige Selbstzweifel sind ganz natürlich. Sie kommen in uns hoch, ohne dass wir bewusst den Zweifeln an einer neuen Ideen gezielt steuern. Überwinde diesen Zweifel und sei nicht zu Kritisch mit dir selbst! Nimm der Zeit und suche 3-4 objektive Gründe, warum deine Idee ein Erfolg sein könnte und schreibe alles auf. Als nächstes suchst du nach 3-4 Gründen, warum das Vorhaben scheitern würde. Auch diese Punkte hältst du schriftlich fest.
Ziel dieser Übung ist es, deinen eigenen Fokus weg von deinen inneren Selbstzweifeln hin zu einer rationalen Analyse der Ausgangslage und den möglichen Ergebnissen zu lenken. Das ist ein entschiedener Schritt der dir dabei hilft, deine inneren Blockaden zu lösen.
Mit dieser rationalen Distanz öffnest du dich für neue alternative Ideen. Nehme nun deine Notizen zu den positiven Gründe wieder zur Hand und gehe sie Punkt für Punkt nochmals durch. Suche nach Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Ideen, die früher in deinen Überlegungen bereits hattest. Das wird dich zu völlig neuen Ideen bringen, garantiert!
4 Such jeden Tag nach neuen Irritationen
Kreatives Denken ist nicht ein einzelner Moment in unserem Leben der zu uns kommt und wieder vergeht. Die Fähigkeit kreativ zu Denken ist ist ein umfassendes Mindset, dass uns unser ganzen Leben durch begleitet und uns aufgeschlossen gegenüber unkonventionelle Ideen bleiben lässt. In meinem Artikel „6 Übungen, die deine Kreativität so richtig abheben lassen“ habe ich bereits ausführlich darüber geschrieben, mit welchen einfachen Übungen du zu solch einem Mindset gelangst und wie du es stetig ausbauen kannst.
Unser Kreativitätsmuskel lässt sich durch richtiges Training in eine Superpower verwandeln
Alle Übungen haben zwei Dinge miteinander gemeinsam: Sie sind zum einen eine Ansammlung von neuen Gewohnheiten, die wir leicht in unser Alltag einbauen können. Kreatives Denken wird damit ein permanenter Teil unseres Lebens, der uns viele herausfordernde Situationen besser meistern lässt. Die Übungen sind vor allem aber auch das bewusste Zulassen von divergenten Informationen. Damit konfrontieren wir unseren Verstand mit kleineren und größeren Irritationen, die uns aus den allzu liebgewonnenen Denkmustern ausbrechen lassen und die uns zu neuen Assoziationen anregen. Unser Kreativitätsmuskel kommt damit so richtig in fahrt. Richtig gestärkt wird dieser Muskel zu deiner neuen Superpower im kreativen Denken.
5 Lass Fehler zu
Wann immer du neue Ideen ausprobierst oder Lösung für Probleme erprobst besteht die Gefahr, dass du Fehler machst. Solche Fehler sind jedoch nicht das Ende einer neuen Idee, sie sind der eigentliche Weg zum Erfolg!
Werde Neugierig darauf, was dich deine Fehler als nächstes lehren werden
Fehler zu machen ist unausweichlich. Jeder neue Fehler gibt uns aber die einmalige Chance, etwas zu lernen und uns zu verbessern. Häufig ist allein schon die Furcht, etwas falsch machen zu können, der viel größere Feind des kreativen Denkens. Jeder Fehler den du bewusst in Kauf nimmst, liefert dir wertvolle Informationen und öffnet dir schließlich neue, unbekannte Türen. Anstelle dich vor deinen Fehlern zu fürchten, geben deinen Misserfolgen eine Wert an sich. Lasse sie damit zu ein Art Lehrmeister für dich werden. Am Ende lernen wir viel mehr durch unsere Misserfolge als durch unsere Erfolge. Sei also Neugierig darauf welche nur Erkenntnis dir dein nächster lehren wird. Er kommt bestimmt, dein nächster Fehler
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